Warum vergeht die Urlaubszeit immer schneller als die Zeit, in der man auf den Urlaub wartet? Kaum von der Fähre in Norddeich gefahren, überfällt einen auch schon der Alltag. Koffer auspacken, waschen, aufräumen und das Schlimmste, das ganze Haus steht noch voller Weihnachtsdeko. Die mag ich jetzt am Jahresbeginn so gar nicht mehr sehen. Also musste die auch noch weggeräumt werden. Nachdem es an einigen Stellen erst recht kahl aussah, gefällt mir die schlichte Kahlheit heute schon viel besser. Irgendwie frisch und es spiegelt die innere Aufbruchstimmung wieder. So ähnlich wie der „noch“ leere Terminkalender am Anfang eines Jahres. Alles wartet darauf durchzustarten. Paradox, denn eigentlich haben wir ja nur einen Monatswechsel vorgenommen. Die Tatsache des Jahresstarts macht es aber irgendwie besonders.

Winter Bucketlist – Winterglücklichmacher auf Norderney

Wenn ich wieder in meinem Alltagsprogramm angekommen bin und von einem Termin zum nächsten düse, liege ich manchmal Abends im Bett und versuche den Tag zu reflektieren. Ich überlege mir dann was an diesem Tag Schönes passiert ist und manchmal wenn ich das Gefühl habe erschöpft zu sein, dann denke ich mich an meine Glücksorte. Das funktioniert ganz gut und ich träume mich dann nach Dänemark, Norderney oder in meinen Garten. Gestern Abend fühlte ich mich nicht erschöpft, musste aber dennoch an die schönen Tage auf der Insel denken. An diesen Gedanken möchte ich heute teilhaben lassen.

Wer von euch den Film „Das Beste kommt zum Schluss“ gesehen hat, erinnert sich vielleicht an die Liste der Dinge, die man tun sollte bevor man stirbt. Nun will ich auf keinen Fall das irgendjemand stirbt, aber eine solche Liste „Bucketlist“ möchte ich euch für die Winterzeit auf Norderney mit auf den Weg geben. Ich nenne es die „Winterglücklichmacher“. Ich stelle euch darin nun zehn Dinge von der Insel vor, die ich euch ans Herz legen kann. Die Auflistung enthält keine Priorisierung. Sondern die Punkte sind willkürlich durcheinander. Seid ihr gespannt?

Dünenlandschaft im Schnee genießen

Zugegeben, dazu braucht es wettertechnisch sehr viel Glück. Zweimal hatte ich bereits das große Glück und erlebte eine traumhafte Winterlandschaft. Wenn die Insel mit Schnee bedeckt ist, ist alles noch langsamer und noch leiser und die Entschleunigung einfach wunderbar.

Heiße Schokolade im Surfcafé

Nach einem Strandspaziergang wärmt die heiße Schokolade nicht nur den Körper sondern auch die Seele auf. Die Lage des Surfcafés und das herrliche Ambiente machen den Glücksmoment perfekt. Oft sitze ich hier mit meinem Mann, trinke die besagte Schokolade und spiele eine Runde Karten. Dazu der Blick aufs Meer. Einfach traumhaft.

Spaziergang zur Thalassoplattform

Seit dem Sommer 2015 gibt es sie, die neuen, modernen Aussichtsplattformen inmitten der traumhaften Norderneyer Dünenlandschaft.  Zwei ehemalige Plattformen wurden komplett umgestaltet und erhielten eine Aufgangsform, die auch Menschen den Aufstieg erlauben, die nicht so gut zu Fuß sind. Der Aufstieg ist spektakulär,  die Aussicht ist wunderbar und die Plattformen selbst laden zum verweilen ein. Aber seht selbst.

Schokoladenkekse mit Meersalz und dazu ein gutes Buch

Das Rezept für die leckeren Kekse habe ich euch bereits hier verraten. Nun braucht ihr nur noch einen kuscheligen Platz, ein gutes Buch und ein wenig  Zeit. Perfekt ist euer Glücksmoment.

Schlickpackung für frische Haut

Gerade in der Winterzeit hat es die Haut sehr schwer. Was passt da besser als eine Schönheitsmaske. Auf Norderney benutzt man dazu den Schlick aus dem Wattenmeer. Sieht ekelig aus, macht aber eine zauberzarte Haut. Den Schlick gibt es entweder in Pulverform zum selbstanrühren oder direkt als Schlickpackung im Badehaus, dann sogar in der Schwebeliege. Sehr zu empfehlen.

Am Kamin in der Weissen Düne sitzen

Bis zum Strandrestaurant „Weisse Düne“ ist es ein sehr schöner Strandspaziergang. Das Ausflugslokal hat 2005 sein Aussehen komplett modernisiert und ist seitdem eines der Highlights der Insel. Rund um den schönen Kamin laden Loungemöbel zum Kuscheln ein, im restlichen Restaurantbereich ist es aber nicht weniger gemütlich. Im Gegenteil. Nehmt euch ein gutes Buch mit und bestellt einen Glühwein.  Für mich einer der „hyggeligsten“ Orte der Insel.

Im Feuerbad entspannen

Klingt heiß und genau das ist es auch. Stolze 42 ° Celsius misst die Wassertemperatur in diesem einzigartigen Becken.  Das Becken ist ungefähr 2,5 mal 3 Meter groß, ungefähr 7 Meter hoch und oben offen. Als ich letzte Woche dort war, regnete es von oben in das Becken eiskalt hinein. Einfach irre war das Gefühl der Kälte und der Hitze. Für die Entspannung gibt es noch einen Wechsel der LED Wasserbeleuchtung. Mein absoluter Lieblingsplatz auf Norderney.

Bummeln in der Stadt

Wie ihr ja wisst, liebe ich es shoppen zu gehen. Auch hier bietet Norderney viele Möglichkeiten. Ob Bekleidung, Accessoires, Bücher, Wohndeko. Hier ist für jeden etwas dabei. Besonders hyggelig ist es bei „Moi Reev“.  Mehr dazu erfahrt ihr demnächst hier im Blog.

Die Aussicht in der Milchbar genießen und chillige Musik hören

Die Milchbar ist ein ganz besonderes Strandrestaurant. Bodentiefe Fenster und ein Ausblick direkt auf die Nordsee. Das ist einmalig. Oft verglichen mit dem Café del Mar ist die Milchbar einer der chilligsten Orte der Insel. Die passende Musik liefern dabei die eigens produzierten Musikalben.

Ein Strandspaziergang (zu Zweit)

Ob verliebt oder allein auf der Insel, muss man an den Strand. Hand in Hand oder sich ständig nach schönen Muscheln bückend. Die gute Luft reinigt die Atemwege und macht die Sinne frei. Mit den Füßen im Wasser laufen bleibt im Winter nur eine gedankliche Vorstellung. Dafür ist das Licht jetzt im Winter ganz besonders stimmungsvoll und lädt den mentalen Akku wieder auf.

Ich hoffe euch haben meine Winterglücklichmacher gefallen und ihr konntet die ein oder andere Inspiration und ein wenig Glück daraus gewinnen. Vielleicht bucht ihr auch gerade einen kleinen Winterabstecher nach Norderney oder nach Dänemark? Wo auch immer ihr seid, machts euch hyggelig und genießt das Leben.

Ach, und der elfte Winterglücklichmacher (außerhalb des Protokolls)? Natürlich! Aquarellstifte und einen Block kaufen, zeichnen und dabei die Zeit vergessen

 Kærlig hilsen

Linda