Ich schreibe ja immer wie schnell die Zeit vergeht. Aber heute kann ich es wirklich kaum glauben, dass es schon ein ganzes Jahr her ist, seitdem ich meine Idee vom Blog in die Tat umgesetzt habe und mein Blogbaby nun schon seinen ersten Geburtstag feiern kann. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern wie alles begann und das möchte ich euch heute erzählen und gleichzeitig gemeinsam mit euch den ersten Bloggeburtstag feiern.

Im vergangenen Jahr war ich für ganze vier Wochen mit meinem Mann in Dänemark. Anlässlich unseres zehnten Jahrestages wollten wir uns eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen, die länger als ein „normaler“ Urlaub sein sollte. Wir hatten uns ein schönes Ferienhaus an unserem Lieblingsort in Grønhøj Strand gemietet und freuten uns wie bolle auf diese Zeit. Ich weiß noch wie ich am ersten Tag mit einem fetten Grinsen im Gesicht am Strand stand und zu meinem Mann sagte „Jipiiee dieses tolle Gefühl haben wir nun ganze vier Wochen!“

Anders als in den vergangenen Urlauben, verspürte ich nicht den Drang jeden Tag unterwegs sein zu müssen. Ich hatte ja Zeit, um ganz in Ruhe meine Lieblingsgeschäfte abzuklappern, Museen und Galerien zu besuchen und hyggelige Cafés zu entdecken. Dieses besondere Gefühl „Zeit zu haben“ brachte mich in eine Entspannung, die ich bis dato noch nicht kannte. Herrlich.

Ich hatte mir vorgenommen keinen Tag zu versäumen und jeden Tag mindestens einmal am Strand spazieren zu gehen. Während ich es liebe am Strand runter zu kommen und zu entschleunigen, ist mein Mann lieber etwas schneller mit dem Rad unterwegs. So ging ich auch einige Male alleine am Strand spazieren. Ich fuhr mit dem Auto an den Strand, stieg barfuß aus und lief am Strand soweit, bis ich unser Auto nicht mehr sehen konnte, dann drehte ich wieder um. Die Füße natürlich immer im Wasser.

Am Strand fliegen meine Gedanken, ich schmiede Pläne, durchdenke verschiedene Szenarien und manchmal rede ich sogar mit mir selber. Mitten in einem Spaziergang, bei dem ich mich gedanklich sehr intensiv mit meiner Essstörung beschäftigt hatte, sprach ich meinen Wunsch, nach Gesundheit, ganz offen aus und schickte die verflixte Essstörung ins Meer, in die Dünen, in den Himmel oder wohin auch immer. Nur weg von mir. Bei mir war sie nun lange genug, Zeit mich in Ruhe zu lassen.

In diesen ersten Tagen, dachte ich am Strand auch immer wieder über ein Reisebuch über Norddänemark nach. Ich wollte meine Kenntnisse, meine Tipps und Ratschläge weitergeben, um auch anderen Menschen zu zeigen, wie glücklich ein Urlaub in Dänemark macht. Ich überlegte mir den Buchaufbau, den Inhalt und den Titel „Dänemark wo das Glück wohnt“. So und nicht anders sollte es heißen. Schnell war ich mir sicher, dass ich erstmal ganz klein mit einer Facebookseite anfangen wollte. Auf dieser Seite wollte ich ähnlich wie in einem Buch oder Blog, Inhalte präsentieren, Tipps geben und Lust auf Dänemark machen. Die Facebookseite war schneller gemacht als ich gucken konnte und noch schneller hatte ich die ersten Mini-Beiträge geschrieben. Ich war happy und fühlte mich großartig.

Es dauerte nicht lang, da schrieb mich eine Facebookleserin an und fragte mich nach der Internetadresse für meinen Blog. Eine Internetadresse gab es nicht, genauso wie es ja auch gar keinen richtigen Blog gab. Dafür hatte ich in meinen Augen nicht das nötige Technikverständnis, keinerlei Ahnung davon, wie man eine Homepage strickt und hätte mir nie erträumt einen eigenen Blog zu betreiben. Die Anfrage der Leserin hatte mich aber getroffen. Mein Ehrgeiz war entfacht und noch am gleichen Abend begann ich das Internet zu durchstöbern. Schnell hatte ich heraus, was ich für einen Blog benötigte, erwarb den sog. Webspace (Platz im Internet, an dem mein Blog gespeichert ist), das Theme (wie mein Blog aussehen sollte) und registrierte mich bei WordPress (das Programm, um den Blog zu gestalten und mit Inhalten zu füllen).

Unser Frühstückstisch veränderte sich in diesen Tagen auch. War es am Anfang nur mein Handy, dass ich neben mir liegen hatte, war es ein paar Tage später mein Ipad. Mein Mann beäugte es mit bösen Blicken. „Leg das doch mal weg!“, musste ich mir öfters anhören. Eigentlich hatte er ja auch Recht aber es war alles so spannend. Am Morgen nachdem ich den Webspace erworben hatte, saß neben mir am Tisch mein Laptop und neben dem Frühstück chattete ich mit dem Servicemitarbeiter, der mir half das Programm zu installieren. Mein Mann fragte mich an diesem Morgen, ob er am nächsten Tage für drei decken solle, da ja sicherlich noch jemand vorbei käme. Sein Humor ist einfach wunderbar. Dafür liebe ich ihn so sehr.

Die nächsten 24 Stunden verbrachte ich fast ununterbrochen vor meinem Laptop. Ich gestaltete die Blogseite, fügte ein Impressum und eine Datenschutzerklärung ein, überlegte mir Kategorien, fügte ein Menü ein, bastelte Verlinkungen zu Facebook, richtete Twitter und Instagram ein, schrieb Blogbeiträge und klickte permanent auf die Vorschau. Im Schneckentempo entstand die Blogseite. Und mit jedem kleinen Erfolg wurde ich glücklicher und zufriedener.

Meine ersten Beiträge sind „lächerlich“ und man merkt ihnen deutlich an, dass sie noch „Windeln“ tragen. Die Schrift ist sehr klein, die Bilder sind zu klein, meine Signatur ist noch rosa. Das alles musste erst mal atmen lernen, dann quaken und erst dann sprechen. Rückblickend lache ich mich schlapp über meine Bloganfänge, aber so ist das ja mit allen Dingen, die man beginnt und die erst wachsen müssen.

Am Mittwoch, den 17.06. war es dann soweit: Zur Mittagszeit verbreitete ich über Facebook und Whatsapp meine Blogpräsentation. Ich weiß noch genau wie aufgeregt ich war und im Minutentakt mein Smartphone und die Besucherstatistik kontrollierte. Die Geburtsstunde meines Blogs zog sich sozusagen über drei Tage hin. Alles begann am Montagabend und bereits am Mittwoch war der Blog online. Rekordtempo. Unglaublich. Ich frage mich bis heute, wie ich das geschafft habe. Aber irgendwie ging es. Die Tatsache, dass es nachts fast nicht dunkel wurde, unterstütze mich dabei sehr.

Das Gefühl „Blogmama“ zu sein ist absolut fantastisch. Ich bin der Motor für den Blog, gebe all meine Energie hinein, stoße etwas an, was wiederrum tausend andere Dinge in Gang bringt. Und gleichzeitig bekomme ich ganz viel positive Energie zurück. Mein Mann fragte mich einige Tage nach der sog. Bloggeburt, ob mir eigentlich aufgefallen sei, dass ich seit zwei Tagen keine Schokolade mehr gegessen hatte. Nein, das war mir nicht aufgefallen. Hatte der Blog meine Essstörung beiseite geschoben? Würde ich jetzt gesund werden?

Das Glücksgefühl hält bis heute an. Ich liebe es, mir neue Kategorien und Themen für den Blog auszudenken, Beiträge zu produzieren und zu bloggen. Das Feedback, welches ich von euch, meinen Lesern und Firmen erhalte ich grandios. Die Leserzahlen steigen stetig und motivieren mich täglich aufs Neue. Dafür möchte ich mich heute ganz herzlich bei euch bedanken. Denn was wäre ein Blog ohne Leser? Nichts… ! Ich bin froh, dass es euch gibt und freue mich dass mein Blog und seine Inhalte so gut bei euch ankommen und ich euch einen Teil von meinem dänischen Glücksgefühl abgeben kann.

Zum heutigen Geburtstag habe ich mir selbst ein kleines Geschenk gemacht. Ein kleines Notizbuch „little danish Stories“ mit Platz für viele neue Blogideen und eine Postkarte mit meinem dänischen Lieblingsspruch „Gør mere af det der gør dig glad“. Die Karte soll mich immer daran erinnern, mehr von den Dingen zu tun, die mich froh machen. Diesen Tipp kann ich uneingeschränkt an euch weitergeben. Nehmt euch Zeit für euch selbst, horcht in euch hinein und findet eurer Herzthema. Das Glück kommt dann von ganz allein, ihr müsst es nur rein lassen, wenn es an der Tür klopft.

Und nun lasst uns feiern und fröhlich sein. Gedanklich hebe ich mein Glas

auf den Blog und natürlich auch auf euch. Skål!

Kærlig hilsen

Linda