Der Wind wehte sehr kräftig mit 55 km/h. Als Nordlicht bin ich ja sturmerprobt aber ein bisschen weniger ist mir doch lieber. Die Haare lagen natürlich nicht mehr. Nix mit Rom, die Sonne brennt…, Paris, es regnet… Ich hatte meine Lieblingsbeanie mit rosa Stern auf oder wie mein guter Kumpel liebevoll Bleenie und fühlte mich damit einigermaßen wohl. So ist eben Sommerurlaub im Norden. Die Freude trübte es auf jeden Fall nicht.
Freude über unseren Ausflug am Sonntag. Wir waren in Lønstrup und Umgebung unterwegs.
Umgebung bedeutet in diesem Fall, dass wir schauen was von unserer geliebten Mårup Kirche noch steht. Diese Kirche steht direkt an der Abruchkante der Steilküste und wurde in den letzten Jahren demontiert, um zu verhindern, dass sie ins Meer stürzt.
Vor ca. 15 Jahren sah es hier noch ganz anders aus. Da waren es bis zur Abbruchkante noch ca 50 Meter. Es ist schon erschreckend wie schnell das Meer die Landschaft an dieser Stelle abträgt.
Natürlich bewundern wir, wie bei jedem Besuch, die imposante Wanderdüne Rubjerg Knude. Mit einer Höhe von 70 Metern und einem wunderschönen Leuchtturm ist sie das Wahrzeichen dieser Landschaft. Der Leuchtturm stand ursprünglich nicht allein. Dazu gehörten vier Wärterhäuschen.
Von den Häuschen ist leider nur noch Schutt zu erkennen und auch der Leuchtturm wird in einigen Jahren im Meer versinken. Der 1899 bis 1900 gebaute Leuchtturm samt Nebengebäuden stand damals übrigens 200 Meter von der Küste entfernt.
Sonntag war es allerdings so stürmisch, dass man vor lauter Sandflug den Leuchtturm nur im Nebel erkennen kann.
Also ging es weiter in den Ort in der Hoffnung, dass es dort etwas weniger wehen würde.
Lønstrup selbst ist ein kleines Fischerdorf an der Jammerbucht. Früher wurden hier die Bote an den Strand gezogen, aber das ist aufgrund der landschaftlichen Veränderung leider nicht mehr möglich. Neu ist in dieser Saison die betonierten Wege, die den Zugang zum Strand deutlich erleichtern.
Die lange, bezaubernde Hauptstraße schlängelt sich durch den Ort. Entlang der Straße mit den gelben Häusern haben sich Galerien, Geschäfte, ein kleiner Supermarkt, die Turistinformation und viele Restaurants angesiedelt. Wunderschön ist ein Bummel durch die Galerien und kleinen Butiken mit einem gemütlichen Kaffeetrinken zwischendurch.
Viele Künstler wählen Lønstrup aufgrund der malerischen Küste und des besonderen Lichts als Inspirationsort. Sie stellen ihre Werke vor Ort her, stellen sie aus und bieten sie zum Verkauf an.
Am Ende des Strandwegs liegt ein großer Parkplatz. Dahinter befindet sich der Zugang zum Strand und das alte Rettungshaus. Ähnlich wie in Blokhus oder Løkken stehen hier kleine weiße Hütten am Strand. Allerdings sind es hier nur vier Stück. Sehr beschaulich und doch süß.
An vielen Plätzen hat man die Möglichkeit es sich windgeschützt gemütlich zu machen und etwas zu trinken oder zu essen oder um einfach nur die Aussicht zu genießen.
Der Strandabschnitt ist mit dicken Felsbrocken, die als Wellenbrecher dienen, gesichert. Diese sollen verhindern das der Strand komplett vom Meer abgetragen wird. Zwischen den Wellenbrechern kann man herrlich baden, da der Strand hier flach ins Meer verläuft.
Auch zum Spazieren eigent sich der Strand ideal. In nördlicher Richtung kann man am Ende des Strandes auf einen Küstenweg übergehen und bis nach Skallerup Klit laufen.
In südlicher Richtung kann man direkt am Wasser entlanggehen. Wenn der Strand nicht vom Meer überspült ist kommt man bis zur oben bereits erwähnten, großen Düne Rubjerg Knude. Der Ausblick, den man von hier unten hat ist einfach fantastisch.
Wenn Ihr nun Lust auf einen Ausflug nach Lønstrup bekommen habt, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Herzlichste Grüße
Linda