Im Norden Dänemarks zeigt die Landschaft an der Küste viele verschiedene Gesichter. Breite Strände, beeindruckende Dünenlandschaften und Steilküsten wechseln sich ab. Besonders beeindruckt hat mich bereits als Kind die Wanderdüne „Rubjerg Knude“, die man schon von weit her erkennen kann. Rubjerg Knude liegt zwischen Løkken und Lønstrup an der norddänischen Nordseeküste. Nördlich von Løkken liegen die Anfänge der Steilküste, die sich bis hinter Lønstrup zieht. Rubjerg Knude selbst ist ca. 70 Meter hoch, wobei die obersten 20-25 Meter aus Flugsand bestehen und die restlichen 50 Meter aus einer Steilküste. Das Ausmaß ist beeindruckend: ca. 1900 Meter lang und ca. 400 Meter breit. Damit zählt sie neben der „Dune du pilat“ in Frankreich zu den größten Wanderdünen Europas. Mitten in der Wanderdüne steht der ehemalige 23 Meter hohe Leuchtturm „Rubjerg Knude Fyr“, der mittlerweile samt seiner Leuchtturmhäuser von der Düne eingenommen wurde. Im April 2016 hatte ich die Möglichkeit dieses Naturschauspiel aus der Luft festzuhalten. Die Bilder sprechen für sich und zeigen die fantastische Naturgewalt.
Natürlich ist an dieser Stelle auch ein kleiner Film entstanden. An zwei Tagen war das Glück auf meiner Seite und bot wundervolles Licht und wenig Wind. Die perfekte Vorraussetzung für das Filmen mit der DJI Phantom 3 Advanced, die mein Mann steuerte. Ebenfalls fantastisch, ist die Tatsache, dass man seit dem 21 März 2016 wieder die Möglichkeit hat, den Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr zu besteigen. Die gemeinnützige Stiftung „Realdania“ hat es mit einem Teil ihres Vermögens möglich gemacht, dieses Projekt zu finanzieren.
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Mit ihrem Projekt „Stedet Tæller“ (übersetzt: Der Ort zählt) unterstützt Reladania die Lebensqualität der Dänen, indem sie besondere Orte in der dänischen Landschaft wieder zugänglich machen. 2012 wurde Rubjerg Knude als eines von zehn Projekten ausgewählt. Hierfür waren die großartigen Besucherzahlen von ca. 200.000 Menschen pro Jahr ausschlaggebend. Um den Leuchtturm wieder zugänglich zu machen wurde im Inneren des Leuchtturms eine Treppe errichtet und als künstlerisches Highlight, ein beeindruckendes Kaleidoskop installiert. Realdania ergab sich als eine Art Zweitprodukt aus der Fusion aus Danske Bank und Realkredit Danmark. Realdanias Vermögen wird wie ein Fonds verwaltet und ermöglicht auf diese Weise die Finazierung derartiger Projekte. Die Bauarbeiten an Rubjerg Knude kosteten rund 4,4 Mio Kronen, wovon 300.000,00 Kronen von der Kommnune Hjørring übernommen wurden. Bilder der Bauarbeiten findet ihr hier. Ebenfalls bedanke ich mich an dieser Stelle bei Jessica, Regina und Dietmar, die ich aus der Dänemarkherzengruppe bei Facebook kenne und die so lieb waren ihre Privatbilder aus vergangenen Tagen bzw. von den aktuellen Bauarbeiten zur Verfügung zu stellen.
Als der Gebäudekomplex des Leuchtturms in den Jahren 1899 – 1900 errichtet wurde, befand sich der Standort ca. 200 Meter von der Küste entfernt und ca. 60 Meter über dem Meeresspiegel. Niemand hatte damals damit gerechtnet, dass sich die Küste hier derart entwickeln würde. Aktuell beträgt der Küstenabbruch pro Jahr 5 Meter. Es ist daher wahrscheinlich, dass Rubjerg Knude Fyr in den nächsten 10 – 15 Jahren ins Meer stürzen wird. An diesen Tag mag ich gar nicht denken, kenne ich den Leuchtturm schlielich seit meinem ersten Dänemarkurlaub in der Kindheit. Das ist für euch gleichzeitig meine Aufforderung Rubjerg Knude zu besuchen. Lasst euch dieses Naturschauspiel nicht entgehen. Ein Erlebnis, an das ihr ewig zurück denken werdet. Parken könnt ihr im Augenblick an der Straße „Rubjergvej“ in Höhe des Parkplatzes, der aktuell ebenfalls erneuert wird. Von hier aus führt euch die ehamlige Straße zum Leuchtturm, ca. 1,3 Kilometer zu Fuß zur Düne. Wer nicht gehen mag hat am Parkplatz die Möglichkeit für 10 oder 20 Kronen Pfand, ein Fahrrad der Kommune zu leihen. Den Spaziergang kann ich euch jedoch sehr empfehlen, da es auf dem Weg, viele schöne Fotoperspektiven gibt.
Rubjerg Knude Fyr wurde als Leuchtfeuer bereits 1968 aufgegeben. In den ehamligen Leuchtturmhäusern entstand 1980 ein Museum für Sand und Sandflug und ein Café. Hier wurde die Geschichte des Leuchtturms, der Bau, der Betrieb und die technischen Besonderheiten erklärt. Ebenfalls wirdmete sich ein Großteil der Ausstellung, dem Kampf gegen das Sandtreiben. 1992 mussten die Nebengebäude und 2002 auch das Museum am damaligen Standort aufgegeben werden. Es befindet sich nun südöstlich von Rubjerg Knude im Hof des Strandaufsehers und ist von Juni bis August geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten erfragt ihr bitte bei der örtlichen Touristinformation.
Sehr ans Herz legen möchte ich euch noch die Online-Ausstellung von Rubjerg Knude, die ihr mit einem Klick auf das folgende Bild öffnen könnt. Hier erfahrt ihr alles wissenswerte rund um den Leuchtturm und die Umgebung.
Schaut ebenfalls mal auf folgende Internetseite www.rubjergfyr.dk Hier könnt ihr in Bildern die Entwicklung von Rubjerg Knude von Juli 1993 bis Oktober 2015 verfolgen. Und hier kommt nochmal der Link zu meinem YouTube-Channel, den ihr gerne abonnieren dürft, damit ihr keine neuen Videos verpasst. Über eine Kommentar, in dem ihr mir verratet, wie euch die kleine Filme gefallen, freue ich mich natürlich auch riesig.
Da bewegte Bilder immer so schnell verschwinden, habt ich nunfür euch einen Auszug an wunderschönen Luftbildern, die ihr ganz in Ruhe bestaunen dürft. Wie es auf und im Leuchtturm aktuell aussieht und welche Aussicht ich von dort oben genießen durfte, erfahrt in einem meiner kommenden Beiträge.
Nun wünsche ich euch einen schönen Sonntag. Macht es euch gemütlich.
Kærlig hilsen
Linda
Marion sagt
Hallo Linda,
was für ein schöner Beitrag und traumhafte Bilder! Ich war letztes Jahr im Frühling da, zu dem Zeitpunkt konnte man den Leuchtturm leider noch nicht wieder begehen. Aber was für ein Moment als nach der Wanderung durch die Dünen vom Friedhof aus kommend auf einmal die Wolkendecke aufriss und Sonnenstrahlen Rubjerg Knude in ein fast magisches Licht tauchten!
Liebe Grüße,
Marion
Linda sagt
Liebe Marion, vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, die Situation die du beschreibst, kenne ich auch. Ich liebe das wechselhafte Wetter und die besondere Stimmung. Hab einen schönen Tag. Lg Linda
Anja sagt
Danke für diesen wunderbaren Bericht und euren schönen Film. Rubjerg Knudde ist Mitte der 90er für uns zu einem einzigartigen Ort geworden. Damals hatte der „Hut“ noch teilweise Glas und die Häuser Dächer. Wir haben den Turm auch noch bestiegen.
Ich bin erschrocken, wie nah er bereits an der Kante steht. Höchste Zeit mit unserem Nachwuchs diesen besonderen Ort noch einmal zu besuchen.
Mange Tak
Anja
Linda sagt
Liebe Anja. Vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast Recht, es ist erschreckend wie schnell sich die Küste verändert. Also schnell hin und aufsteigen. Lg Linda
Anonymous sagt
Mange tak liebe Linda, es ist ein phantastisches Video und ganz bestimmt werden wir im Juni auf den Turm steigen. Ich wünsche Dir weiterhin alles !iebe und Gute.. ???
Linda sagt
Vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback. Freut mich, dass dir das Video gefällt. Viel Spaß im Juni in Dänemark. Lg Linda
Anonymous sagt
Boa Linda ist das wieder schön. Freue mich immer über neue Berichte und nun auch Videos in deinem Blog zu lesen /sehen.
Klasse das du so kreativ bist und uns dran teilhaben lässt. Danke dafür.
Lieben Gruß
Susanne Frieters sagt
Vielen lieben Dank für dieses wunderbare Video!
Linda sagt
Liebe Susanne, sehr gern geschehen. Freut mich, wenn es dir gefällt. Lg Linda
Ute Löschnig sagt
Ein toller Beitrag! Ich bin begeistert. Allerdings darf ich auch nicht darüber nachdenken, das es ihn irgendwann nicht mehr gibt. Wir werden im Juni auch wieder ganz viele Fotos vom Knude machen. Liebe Grüße
Ute
Linda sagt
Liebe Ute,vielen Dank für deinen Kommentar. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß im Juni. Lasst es euch gut gehen. In Gedanken reise ich mit. Lg Linda
Christian sagt
Hey Linda,
wir sind ab morgen wieder einmal für eine Woche in Lønstrup und freuen uns auf den Turm.
Dein Film und die Bilder sind großartig!
Der Turm gehört zu meinen Kindheitserinnerungen – damals war ich auch „oben“.
Das ist allerdings 50 Jahre her…
Linda sagt
Lieber Christian, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank für das Kompliment. Die Gegend da oben ist einfach so bezaubernd und das alles aus der Luft festzuhalten ein großes Privileg. Ich wünsche euch einen wunderschönen Urlaub. Genießt die Zeit und berichte mir gerne wie es sich nach fünfzig Jahren angefühlt hat, wieder auf dem Leuchtturm zu stehen. Herzliche Grüße Linda