Letzte Woche hatte ich ein paar Tage frei und war in Berlin. Berlin gehört zu meinen Lieblingsorten in Deutschland. Die Liebe zu Berlin begann als wir vor ein paar Jahren meinen Bruder dort besuchten, der dorthin gezogen war. Als mein Mann und ich dann noch feststellten, dass sich der Name „Berlin“ aus unseren Vornamen zusammensetzte (Bernd = Ber und Linda = Lin ) war Berlin aus unseren Köpfen nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile haben wir sogar ein kitschiges Liebesschloss an einer Spreebrücke hängen.
In der letzten Woche führte mich mein Weg jedoch ohne den anderen Sperling nach Berlin. Dieses Mal wollte ich für meinen Blog auf Glückssuche gehen. In Berlin gibt es neben vielen Dänen auch viele Geschäfte und Cafés, die im skandinavischen Stil eingerichtet sind oder sogar dänische Marken vertreiben.
Der Prenzlauer Berg ist mein absoluter Lieblingsstadtteil
Heute seid ihr herzlich eingeladen mit mir durch den Prenzlauer Berg zu laufen. Der Prenzlauer Berg ist mein absoluter Lieblingsstadtteil. Generell mag ich an Berlin, dass hier die Geschichte so spürbar ist. An jeder Ecke wird an den Mauerbau erinnert und man kann sich das Gefühl der geteilten Stadt sehr gut vorstellen. Vor einigen Hauseingängen erinnern sog. Stolpersteine an die Judenverfolgung. Ich bekomme an vielen Stellen eine Gänsehaut und in meinem Kopf läuft ein Kinofilm.
Der Prenzlauer Berg ist ein Ortsteil des Ostberliner Bezirks „Pankow“ und geprägt durch viele Altbauten aus der Zeit des Übergangs vom 19. ins 20. Jahrhundert. Im zweiten Weltkrieg wurden hier glücklicherweise nur wenige Gebäude zerstört. Zu DDR – Zeiten wurde der Prenzlauer Berg jedoch sehr vernachlässigt und erst ab der Wende wieder in Augenschein genommen. Mittlerweile sind nahezu alle Gebäude saniert und Baulücken geschlossen. Wenn man durch die Straßen im Prenzlauer Berg läuft überkommt einen dieses ganz besondere Gefühl zwischen moderner Großstadt, gemütlichen Straßenzügen und einer anderen Zeit. Eine abgefahrene Mischung.
Innerhalb des Stadtteils gibt es viele Orte an denen sich Gastronomie und Einzelhandel verstärkt angesiedelt haben. Das sind zu Beispiel der Kollwitzplatz, der Helmholtzplatz, die Kastanienallee, die Kulturbrauerei und die Gegend um den U-Bahnhof Eberswalder Straße. Im Prenzlauer Berg leben sehr viele Familien, deren Kinder tagsüber die schönen Spielplätze zu Leben erwecken. Jede Straße, beziehungsweise jeder Platz ist sein eigenes, kleines Universum und wird hier „Kiez“ genannt. Kiez bedeutet hier „überschaubarer Wohnbereich“. Jeder Kiez sei wie ein kleines Dorf verriet man mir letzte Woche. Auf dem Kollwitzplatz findet jeden Samstag der Kollwitzmarkt von 09 – 16 Uhr und am Donnerstag von 12 – 19 Uhr der Ökomarkt statt. Überall tobt das Leben und ich liebe es mittendrin zu sein.
Wäre ich noch jünger und im Studium wäre das hier genau meine Vorstellung vom Leben. Nun ist es aber anders gekommen und so freue ich mich gelegentlich in dieses Leben als Touristin reinschnuppern zu dürfen.
Glücks-Spaziergang
Die Tour auf die ich euch heute mitnehmen möchte startet in der Hufelandstraße. Ihr dürft heute meinen Weg verfolgen und ich stelle euch meine liebsten Geschäfte und Café in der Kurzform vor. In den kommenden Wochen werde ich dann auf die einzelnen Geschäfte zurück kommen und sie detaillierter vorstellen. Darauf dürft ihr euch heute schon freuen.
Zurück zur Hufelandstraße, die übrigens sehr bequem mit der Tram zu erreichen ist. Die Hufelandstraße gehört zum Bötzowviertel und ist eine sehr schöne, breite Straße mit vielen Bäumen. Viele Einzelhändler und einige Cafés haben sich hier angesiedelt. So auch das Geschäft „Kilda„. Das Geschäft wird von Heike Vogelsang geführt und ist ein Traum für jeden Liebhaber des skandinavischen Designs. Es ist hell, freundlich und in zauberhaften Tönen eingerichtet. Bei den Wohnaccessoires ist für jeden Geschmack etwas dabei und ich konnte mich mal wieder nicht satt sehen.
Im Anschluss besuchte ich die Pâtisserie „Jubel“ wo ich auf eine der beiden sehr engagierten Inhaberinnen traf. Was soll ich sagen, der Laden ist ein absoluter Gewinn. Es ist gemütlich, schlicht aber genauso stylisch und die Köstlichkeiten die ich probieren durfte schmeckten einfach nur traumhaft lecker. Der perfekte Ort für eine kleine Shoppingpause.
Weiter ging es in die Winsstraße zu „Jean et Lili„. Das Geschäft in der Winsstraße hat noch zwei Schwestern in der Turmstraße und in Kreuzberg. Alle Geschäfte sind ähnlich und auf ihre Weise auch völlig verschieden. Das Geschäft in der Winsstraße ist auf mehrere Räume verteilt und dadurch bietet es viele kleine Stöberecken. Hier wird schlichtes skandinavisches Design mit asiatischen Wohnaccessoires kombiniert.
Gegen 14 Uhr genehmigte ich mir eine kleine Mittagspause rund um den Kollwitzplatz. Es ist meiner Meinung nach einer der schönsten Plätze in Berlin und rund herum ist immer sehr viel los.
Danach ging es weiter in die Rykestraße. Dort wollte ich in den „Ting Shop“. Bevor ich dort ankam, entdeckte ich ein kleines Geschäft, dass gar nicht auf meiner Liste stand „Renas hus“. Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich um ein rein skandinavisches Geschäft. Renas hus ist noch ganz neu dabei und wartet hell und freundlich mit schönen Wohnaccessoires auf Dänemarkfans.
Der besagte „Ting Shop“ liegt nur einige Geschäfte weiter nördlich in der Rykestraße. Auch hier setzt die Inhaberin auf einen Mix aus skandinavischen und asiatischen Wohnaccessoires. Die hier vertretenden skandinavischen Marken sind im höher wertigen Bereich angesiedelt. Das Geschäft ist schön eingerichtet und man bekommt viele Inspirationen für das eigene zu Hause.
Anschließend führte mich mein Weg noch weiter gen Norden in den Helmholtzkiez. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass dies meine Lieblingsecke im Prenzlauer Berg ist. Ich mag den Trubel rund um den Helmholtzplatz, die kleinen, niedlichen Geschäfte und die gemütlichen Cafés, die sich rund herum niedergelassen haben.
Vor zehn Jahren soll es hier noch ganz anders ausgesehen habe, erzählt mir Sara Kroeber, die Inhaberin von „Misses & Marbles„. Misses und Marbles ist ein zuckersüßes Geschäft, das ebenfalls ein kleines Café beherbergt. Es gibt leckere, selbstgebackene Kuchen und Torten, leckeren Kaffee oder Kaltgetränke und nebenher kann man in den liebevoll ausgesuchten Wohnaccessoires und Geschenkartikeln stöbern. Für mich die perfekte Kombination.
Ich mag den Trubel rund um den Helmholtzplatz
An der Ecke Raumerstraße / Dunckerstraße liegt mein Lieblingscafé in Berlin. Das „Café Liebling„.Die Einrichtung ist einfach und gemütlich, die Kuchen und Torten sind hausgemacht und super lecker. Es ist der ideale Ort für eine kleine Pause und ein Treffen mit der besten Freundin.
Ein Haus weiter findet man „Goldhahn & Sampson„. Die Einrichtung erinnert an einen ehemaligen „Tante-Emma-Laden“ während die Waren eher auf ein Delikatessengeschäft deuten. Ebenfalls gibt es eine gigantische Auswahl an internationalen Kochbüchern und wer mag kann gleich länger bleiben und an einem Kochkurs teilnehmen.
An der Ecke Dunckerstraße / Lettestraße liegt ein weiteres Highlight. Bei „Victoria met Albert“ gibt es Wohnaccessoires aus Dänemark, eine Auswahl an skandinavischer Bekleidung und Modeaccessoires. Ein richtig schönes Lifestylegeschäft.
Nach diesen vielen, schönen Eindrücken war ich geschafft und meine Füße glühten. Mittlerweile war es 18:30 Uhr und Zeit für ein leckeres Abendessen. Eine Freundin, die im Helmholtzkiez lebt, traf ich auf dem Spielplatz zusammen mit ihrem Sohn. Sie wollre mir heute eines ihrer Lieblingsrestaurants zeigen. Die „Trattoria Felice“ ist ein italienisches Restaurant welches direkt am Helmholtzplatz liegt. Es ist ein klein, gemütlich und hat eine super leckere Küche. Ich entschied mich für ein Pastagericht und war damit sehr zufrieden.
Der Tag im Prenzlauer Berg war einfach nur perfekt und ich möchte euch einen Besuch in diesem schönen Stadtteil besonders ans Herz legen. Wer von euch in der Weihnachtszeit in Berlin ist, dem empfehle ich einen Besuch auf dem „Lucia-Weihnachtsmarkt“ in der Kulturbrauerei. Der Weihnachtsmarkt ist den skandinavischen Ländern gewidmet und zählt zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Berlin. Ich selbst habe ihn vor zwei Jahren besucht und habe mich dort sehr wohl gefühlt. In diesem Jahr findet der Markt in der zeit vom 23.11 – 22.12. statt.
Ich wünsche euch allen einen schönen Restsonntag
und einen guten Start in die Woche mit ganz viel Sonnenschein.
Kærlig hilsen
Linda