Unter dem Motto „Geteiltes Glück ist doppeltes Glück“, lest ihr an dieser Stelle Berichte meiner LeserInnen, die in Dänemark geheiratet haben und uns an ihrem Glück teilhaben lassen. Sie nehmen uns mit auf ihre ganz besondere Hochzeitsreise, berichten neben der Hochzeit über ihre Flitterwochen, romantische Erlebnisse und geben Tipps zu Formalitäten, für alle diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind und ebenfalls in Dänemark „Ja“ sagen wollen.
Die Schwester meines Mannes hat ebenfalls in Dänemark „Ja“ gesagt und es war sowohl für das Brautpaar als auch für die ganze Familie ein besonderes Ereignis, an das wir immer gerne zurück denken. Ich selbst hatte das Glück, dass mein Mann mir in Dänemark an unserem „schönsten Ort der Welt“ einen Heiratsantrag gemacht hat. Somit kann ich das Glücksgefühl der Brautpaare sehr gut nachempfinden.
Den Start dieser Beitragsreihe machen heute Yvonne und Steffen aus der Nähe von Erfurt, bei denen ich mich ganz herzlich für den wunderschönenBeitrag und die tollen Fotos bedanken möchte. Vielen Dank, dass Ihr uns an eurem Glück teilhaben lasst.
Ich wünsche euch allen viel Freude beim Lesen (Taschentücher bereit legen).
Kærlig hilsen
Linda
Wir reisen schon seit dem Jahr 2000 in unser geliebtes Land Dänemark.All die Jahre haben wir immer ein Ferienhaus gemietet, da es mit zwei Töchtern einfacher war. Viele Regionen haben wir von Dänemark gesehen und bereist, aber ein Ort hatte es uns immer ganz besonders angetan – Ribe .
Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks und eine wundervolle Stadt, mit all seinen historischen Bauwerken, die noch sehr gut erhalten sind, die vielen kleinen Lädchen und Gaststätten und das wundervolle historische Rathaus und der Dom.
Genau dieses wundervolle Rathaus hat es uns dann auch in den letzten Jahren immer wieder angetan. Bei all unseren Reisen nach Dänemark war Ribe unser erster Ort, den wir angefahren haben. Mittlerweile sind wir mit dem Wohnmobil und ohne Kinder (sie sind bereits erwachsen) unterwegs. Immer wieder sahen wir dort glückliche Menschen, die in diesem Rathaus geheiratet haben. Und so wuchs die Idee und der Wunsch, dass auch wir, also mein Mann und ich, genau in diesem Ort – in diesem Rathaus heiraten wollten.
Mein Mann hat sich dann über das Internet informiert, was man alles tun muss, um in Ribe heiraten zu können. Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so schwer ist und somit kam dann auch prombt der Antrag zu Weihnachten 2014/2015.
Wir beschlossen, am 1. August 2015 in Ribe zu heiraten.
Ich schrieb eine Mail an die Kommune Esbjerg, zu der Ribe mittlerweile gehört und ich bekam auch schon gleich am nächsten Tag eine Antwort von Frau Falby Tove Erichsen. Sie ist Standesbeamtin in Ribe. Sie sagte uns, dass wir jeder eine Geburtsurkunde und eine Aufenthaltsbestätigung (nicht älter als 4 Monate) Wohnortes benötigen und 75,00 € bezahlen müssten. Mein Mann und ich sind Menschen, die gern alles persönlich regeln, so dass wir beschlossen, unseren nächsten Urlaub wieder in Dänemark zu verbringen und gleich nach Ribe zu fahren.
Im April 2015 war es dann soweit. Wir fuhren wieder für zwei Wochen nach Dänemark und nahmen auch gleich alle Unterlagen mit. (Familienstammbuch – Geburtsurkunden, Aufenthaltsbestätigung) Wir vereinbarten mit Frau Erichsen einen persönlichen Termin, welcher gleich am Mittwoch 10.00 Uhr stattfinden konnte und es war ein sehr schönes Gespräch. Frau Erichsen kopierte sich alle Unterlagen, gratulierte uns zu unserem Entschluss, wir bezahlten 500 Dkr und hatten unseren Termin am 1.8.15 fest. Die Planung konnte also beginnen. Aber zunächst sind wir dann von Ribe aus ganz entspannt in den Urlaub gefahren. Wir verbrachten ein paar Tage in Hvide Sande auf einem wunderschönen Campingplatz. Der größte Campingplatz überhaupt, den ich je gesehen habe. Er befindet sich in Nr. Lyngvig und man kann dort stehen, wo man möchte – mitten in den Dünen. Romantischer geht’s kaum.
Danach führte uns unsere Reise weiter nach Rinkoebing, weiter nach Lemvig, Struer und wieder zurück nach Ribe. Unsere Planung stand fest, der Sommer gehörte erneut dem Land Dänemark, ganz speziell Ribe.
Am 24.7.2015 reisten wir erneut mit unserem Wohnmobil nach Dänemark, erste Station – natürlich Ribe. Dort haben wir bereits einen Stamm-Stellplatz „Storkesoen Ribe“ Wunderschön gelegener Stellplatz für Wohnmobile und Camper an mehreren kleinen Angelseen. Auch kleine Bungalows und Ferienhütten kann man dort mieten. Die Zeit bis zum 1.8. verbrachten wir zusammen mit unserer älteren Tochter und ihrem Lebensparter in Ribe und Umgebung.
Dann war es endlich soweit. Der 1.8. 11.00 Uhr war unser Termin. Die Trauung wurde von Frau Erichsen abgehalten, sie sprach in deutsch und hat wirklich eine traumhaft schöne Rede gehalten. 11.30 Uhr waren wir dann Mann und Frau, allerdings nach dänischem Recht. Diese dänische Urkunde ist zwar eine EU- Urkunde, aber eine Namensänderung wird in Dänemark bzw. durch dänische Behörden nicht durchgeführt. Dies mussten wir dann noch in Deutschland regeln, was aber auch sehr unproblematisch ist. Wenn beide Ehepartner deutscher Staatsangehörigkeit sind, benötigt man weder eine schriftliche Beglaubigung noch eine sogenannte Apostille. Der dänische Trauschein wird uneingeschränkt in Deutschland anerkannt. Man beantrag lediglich, sofern man das möchte, die Eintragung in das deutsche Register sowie die Namensänderung.
Nach unserer Trauung sind wir in das Restaurant „Weiss Stue“ gegangen. Dies ist eines der ältesten und schönsten Gasthöfe Dänemarks. Selbst die Möbel sind zum größten Teil noch original erhalten. Das Essen hatten wir vorbestellt. Es war einfach nur mega lecker. Anschließend, das Wetter war an diesem Tag bereits sehr schön, zog es uns nach Römö an den Strand, wo wir den Rest des Tages feierlich ausklingen lassen haben. Am 2.8. fuhren unsere Töchter wieder nach Hause und mein Mann und ich nahmen uns die Zeit, unsere Flitterwoche zu planen.
Unser Weg führte uns zunächst nach Langeland, direkt in das kleine Örtchen Tranekaer auf einen Campingplatz. Dort verbrachten wir eine Nacht und stellten allerdings schnell fest, dass diese kleine Insel nicht so ganz unseren Vorstellungen entsprach. Also fuhren wir wieder zurück auf die Insel Fyn, direkt nach Bogense. Das ist eine wundervolle kleine Hafenstadt. Unser Stellplatz befand sich etwas außerhalb der kleinen Stadt, direkt mit Blick auf den Vejle Fjord. Wir erlebten einen traumhaft schönen Sonnenuntergang. Am nächsten Tag schauten wir uns dieses wundervolle Städtchen an und gingen abends in Erik Menveds Kro Restaurant. Dies ist auch ein kleines gemütliches Restaurant, wo man sehr lecker essen kann. In Bogense fiel uns auf, dass fast alle Häuser unterschiedliche Türen haben, eine schöner als die andere.
Der nächste Tag führte uns nach Odense, wir wandelten auf Hans Christian Andersens Spuren. Odense hat mich in sofern begeistert, da sich dort Altstadt und Neustadt hervorragend ineinander fügen. Mitten in dieser pulsierenden Stadt gibt es einen Altstadtkern. Gemütlich, klein, Kopfsteinplaster, kleine Lädchen und ein Markt. Es ist total gemütlich und ruhig. Verlässt man durch den H. Chr. Andersen Park diese Gegend trifft man auf die Stadt Odense mit all seinen pulsierenden Menschen, Geschäften und Musik. Es ist einfach herrlich und unbedingt sehenswert.
Ebenfalls ein unbedingtes Muss ist das Schloss in Egeskov. Dieses Schloss ist eine Wasserburg auf der Insel Fünen in Dänemark. Das noch mittelalterlich geprägte Bauwerk wandelte sich im Laufe seiner Geschichte von einem befestigten Renaissancesitz zu einem wohnlichen Landschloss. Das Gebäude ist von umfangreichen Gärten umgeben (nach Angaben der Eigentümer die größte historische Gartenanlage Dänemarks) und auf dem Schlossgelände befinden sich mehrere Museen. Die Gartenanlage ist der absolute Hammer, muss man unbeding gesehen haben. Das Wetter wurde von Tag zu Tag immer schöner, so dass wir beschlossen, wieder landeinwärts zu fahren, ganz besonders natürlich ans Wasser. Und da wir absolute Nordseefans sind, fuhren wir rüber nach Lemvig. Diesen Stellplatz kannten wir ebenfalls bereits und wir blieben eine Nacht.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise weiter fort, wir fuhren entlang der Küstenstraße Richtung Hvide Sande und dann weiter – wieder nach Ribe. Dort kamen wir am Samstag, 8.8.15 an, wir verbrachten diesen Tag nocheinmal in der Nähe des Rathauses, gingen in der Weissen Stue essen und fuhren anschließend nocheinmal nach Römö an den herrlichen weiten sonnigen Strand.
Es war der krönende Abschluss unserer Hochzeitsreise.
Sonntag waren wir erholt und glücklich wieder zu Hause.
Yvonne & Steffen