Ich hoffe, ihr seid gut im neuen Jahr angekommen, hattet eine schöne Silvesternacht und einen entspannten Neujahrstag. Für mich braucht es seit Jahren keine große Silvestersause sein. Ich hasse die Frage, die viele bereits im Sommer stellen „Was macht ihr Silvester?“. Als gebe es nur diesen einen Tag im Jahr um sich zu vergnügen. Als müsse man unbedingt in dieser Nacht die „Sau raus lassen“. Ich muss das nicht. Ich genieße den Jahresstart auf ostfriesisch und wie und wo man dabei auf dänisches Glück trifft, will ich euch heute verraten.
So wie ich mein Herzensland Dänemark mit in die Ehe brachte, überzeugte mein Mann mich schnell von der Schönheit der Insel „Norderney“ kurz „Ney“. Viele Urlaube haben wir hier verbracht. Im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Der Winter und besonders die Zeit um den Jahreswechsel haben es uns dabei besonders angetan. Zu Silvester herrscht Hochsaison, die Insel ist ausgebucht und voll. Menschen wohin man sieht. Das schöne daran ist die Tatsache, dass die meisten am ersten Wochenende nach dem Jahresstart wieder verschwinden. Und wir bleiben dann einfach noch und genießen eine immer leerer werdende Insel.
Am Strand stehen und dem Stress am Festland zu winken – unbezahlbar!
Bei langen Strandspaziergängen kann sich mein Akku super aufladen. Wenn ich am Strand stehe und aufs Festland blicke (das geht auf Norderney an einigen Stellen) dann merke ich richtig wie die positive Energie in meine Zellen fließt. Klingt kitschig und das ist es auch. Wenn ich mich dann zwischendurch bei einem heißen Kakao im Surfcafe oder in der weißen Düne aufwärme, ist die widerliche Idylle komplett. Aber genau das macht mich glücklich. Am Weststrand stehen und aufs Festland schauen, ist übrigens mein absoluter Lieblingsort für das Silvesterfeuerwerk. Wir selbst halten höchstens eine Wunderkerze in der Hand, selbst böllern mag ich nicht. Aber ich liebe es, wenn um kurz nach Mitternacht die ganze Küste des Festlands zu blinken beginnt. Ein unglaubliches Erlebnis.
Das Freiheitsgefühl, dass ich hier spüre, wenn ich mit meinem Rad durch die Dünen düse, am Strand spaziere, im Café sitze oder durch die Stadt bummel, fühlt sich ein bisschen wie in Dänemark an. Die Cafés, die hier fast alle Meerblick haben sind hyggelig. Anders kann man das Gefühl auch gar nicht beschreiben. Es gibt neben einer tollen Aussicht, leckere, kleine und große Gerichte, kultige Getränke, extravagante Möbel, die man am Liebsten mit nach Hause nehmen würde und viel zu entdecken. Das müsst ihr live erleben, dass kann ich kaum in Worte fassen. Strandpromenaden und Strandcafés, das sind Dinge die ich in Dänemark eher selten finde, die aber sooo hyggelig sind. So hat jeder Ort seine eigene Besonderheit und das ist auch gut so.
Wer es turbulent mag, der findet in der Norderneyer Innenstadt unzählige Möglichkeiten. Von Shopping, über Bowling, Schwimmbad, Spielkasino und Restaurants ist alles vertreten, was man sich wünschen kann. Und für alle diejenigen, die es lieber ruhiger mögen ist im Inselosten nix los. Naja, nichts nun auch nicht aber ganz viel Ruhe, Dünenwanderwege, sehr viel Sand, ein Schiffswrack, Seehunde, Thalassoplattformen und ein Leuchtturm.
Hier lädt der eigene Akku auf
Zu fühlen, dass sich der eigene Akku auflädt, hängt für mich mit der Distanz zum Festland zusammen. Hier auf der Insel stehe ich und blicke aufs Festland. Befreit von all dem Alltagsstress, den ich am Festland gelassen habe und den ich von hier aus mit Entspannung betrachten und bewerten kann. Abstand ist also das Zauberwort. Abstand vom Stress aber nicht vor sich selbst. Norderney ist eine Insel. wer hier ist, kommt so schnell nicht wieder weg. Hier kann man nicht mal eben weglaufen, hier hast du die Möglichkeit dich intensiv mit dir selbst zu beschäftigen. Und das ist zu Jahresbeginn eine wunderbare Sache. Ich spreche nicht von solchen Neujahrsvorsätzen, die bereits am 01. Januar wieder beerdigt werden, sondern von solchen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, nachhaltig sind und langfristig glücklich machen.
Finde deine Insel im Alltag
Im vergangenen Jahr habe ich durch diesen Blog entdeckt, was mir gefehlt hat und Dinge gefunden, die mich glücklich machen. Dieses Motto will ich euch für 2016 mit auf den Weg geben: Gør mere af det der gør dig glad! Ist Dänisch und heisst übersetzt: Mach mehr von dem, was dich froh macht! Da es in unserer heutigen Gesellschaft meist um materielle Dinge geht, an denen unsere Glücklichkeit festgemacht wird, haben wir verlernt auf die kleinen Dinge zu schauen. Wann wurdest du zuletzt gefragt, welches Handy du hast, welches Auto du fährst, welchen Job du hast oder wohin du in den Urlaub fährst? Aber wann wurdest du zuletzt gefragt, ob du glücklich bist? Materielle Dinge geben einem Sicherheit, das mag sein. Aber glücklich machen uns andere Dinge.
Finde heraus was du gern tut, und dann tu es!
Ich habe aus meinen Erkenntnissen im letzten halben Jahr, Schlüsse gezogen und noch im Dezember bei meinem Chef eine 20 Prozentige Arbeitsreduzierung beantragt. Und ich bin sehr gespannt, was mein Herz mit dieser Zeit anstellen wird. Mein Bauch sagt mir, dass mir das gut tun wird und ich bin mir sicher, dass es mich noch weiter gesunden lässt. Man sagt „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.“ Das stimmt sicherlich nur begrenzt, da auch viele äußere Faktoren unser Leben beeinflussen. Aber eins ist sicher, den Anfang machen, muss jeder für sich selbst. Das tut kein anderer für uns.
Zurück zu Norderney, meine aktuelle Insel im Alltag, auf der ich heute, aufgrund von Eisregen, keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Zu groß war meine Angst vor Knochenbrüchen. Hier laufen die Uhren irgendwie langsamer. Kaum mit der Fähre angekommen hat man das Gefühl schon seit Tagen hier zu sein. Die Entschleunigung, die ich sonst nur beim Überqueren der Dänischen Landesgrenze verspüre, setzt hier bereits auf der Fähre ein. Entschleuigung und Entspannung, das ist für mich dänisches Glücksgefühl und das findet ihr auch auf Norderney. Einer meiner Lieblingsorte auf der Insel ist das „Feuerbad“ im Thalasso-Badehaus. Thalasso steht für Heilktraft aus dem Meer, Meeresluft, Schlick, Sand und Sonne. Und wenn ich nicht gerade im Schwimmbad bin, stöbere ich nach dänischer Deko bei Moi Reev oder im InselRaum. Den Abend genieße ich dann wahrscheinlich mit leckeren Schoko-Meersalz-Keksen und einem guten Buch. Das alles und viel mehr dänisches Glück auf Norderney werde ich euch demnächst hier vorstellen. Seid gespannt. Bis dahin dürft ihr die Bilder von unserem Neujahrs-Strand-Spaziergang genießen. Viel Freude.
Ich wünsche euch allen eine schöne erste Woche des Jahres. Macht es gut und denkt an eure Träume!
Kærlig hilsen
Linda
P.S. Meine gemalten Bilder oder „Schmierereien“, wie mein Mann sie nennt, habe ich mal wieder mit der App von 53 erstellt. Im Januar gehe ich dann zum langersehnten Sketchnotes-Workshop von Diana. Darauf freue ich mich schon sehr. Welche Highlights stehen bei euch im Januar an?
Ute Löschnig sagt
Ich wünsche dir ein gesundes, glückliches,erfolgreiches und gesegnetes neues Jahr.
Weiterhin so einen tollen Blog.
Alles liebe und gute
Linda sagt
Liebe Ute, ich wünsche dir auch einen tollen Start ins neue Jahr. Fühl dich gedrückt. Herzliche Grüße Linda
Conny Marquis sagt
Hallo Linda du sprichst mir wieder mal in vielen Dingen aus der Seele. Es ist so schön zu lesen das es anderen auch so geht wie mir. Ich mag die Böller an Silvester auch nicht und ich kann den Tag auch ganz ruhig genießen und ausklingen lassen. Ich habe Freunde auf der Insel Norderney und bin auch sehr gerne dort. Dort gibt es einen kleinen Laden wo es frische Waffeln mit supertollen Belägen gibt. Die schmecken so lecker. Muss du mal testen. Und deine „Schmiererei“ mit dem dänischen Spruch finde ich total schön, auch gerade in den Farben. Frau sollte sich den Spruch wirklich mehr zu Herzen nehmen. Ich mag das Bild sehr. Einen hübschen Rahmen drum und ab an die Wand damit.
Ein frohes neues Jahr und ganz liebe Grüße von Conny
Linda sagt
Liebe Conny, tja, da sind sich unsere Seelen doch wieder einig. Ich wünsche dir auch ein frohes neues Jahr. LG Linda
Anonymous sagt
Hej Linda,
leider kenne ich Norderney nicht. Ich war mal 3 Wochen auf Borkum zur Kur.
Aber Norderney würde ich auch gerne mal kennenlernen. Mal sehen.
So viel Urlaub kann ich gar nicht haben, wo ich überall hin möchte.
Das wäre mein Wunsch für 2016. Mehr Freizeit und Urlaub. Habe im letzten Jahr meine
Wochenarbeitszeit auch auf 35 Std. reduziert. Natürlich habe ich dadurch nicht mehr
Urlaub aber es ist etwas einfacher so Überstunden zu machen und dadurch kann ich vielleicht
mal die ein oder andere Woche dafür mehr nach Dänemark fahren. Das wäre mein Herzenswunsch.
Mit deinem schönen Bericht hast Du auch in mir Interesse für Norderney geweckt 🙂
Alles Liebe Gaby
Linda sagt
Liebe Gaby, vielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Worte. Norderney ist einen Besuch wert, vertrau mir. LG Linda
stefanie sagt
Hej Linda,
Norderney klingt schön. Wir lassen das Jahr gern au f Sylt beginnen; aus eben den Gründen, die Du nennst. Hier wird es auch gerade jeden Tag NOCH leerer. Und ich gehe mal davon aus, dass ab morgen alle, alle, alle weg sind. Außer wir. 🙂 Grüße aus List, Stefanie
Linda sagt
Liebe Stefanie, genau das ist auch unsere Taktik…. Die Ruhe genießen, wenn die meisten Urlauber wieder zu Hause sind. Lass es dir gut gehen. LG Linda