Weihnachten begeistert mich heute noch genauso wie in meiner Kindheit. Gut, die Sache mit dem Weihnachtsmann hat sich vielleicht erledigt, aber die Vorfreude auf ein schönes Fest, die Stimmung in der Adventszeit und das morgendliche Öffnen des Adventskalenders sind noch genauso schön wie früher. Ich kann mich auch noch gut an die innere Unruhe an Heiligabend erinnern und daran, dass ich es kaum erwarten konnte, dass wir endlich zum Krippenspiel in die Kirche, zum Käsekuchenessen zu meiner Oma und danach natürlich zur Bescherung kamen.
Für die Mamis unter euch, dachte ich, dass es eine schöne Idee wäre, an dieser Stelle ein paar Tipps zu geben, wie ihr den Kindern und euch die Wartezeit an diesem besonderen Tag etwas versüßen könnt. Da habe ich natürlich leicht reden, habe ich ja gar keine Kinder, die ich bespaßen darf. Also habe ich meine Freundin Johanna, Mutter von drei Söhnen und einer Katze, gebeten etwas für euch vorzubereiten. Johanna kenne ich aus dem Bremer Dänischkurs, den ich zur Ergänzung meines Verdener-Dänischkurses viele Jahre besucht habe. Ich mochte Johanna von Anfang an und über die Jahre hat sich zwischen uns eine wunderbare Freundschaft entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte. Vielen Dank an dieser Stelle für deine Freundschaft und deine heutige Unterstützung.
Wer noch mehr von Johanna lesen möchte, der schaut mal auf ihrem Blog vorbei. Auf „Zwischen zwei Stühlen“ bloggt sie über alles was zwischen zwei Stühlen passieren kann und das ist ziemlich viel.
Und nun wünsche ich euch viel Vergnügen mit Johanna und einen schönen 4. Advent.
Kærlig hilsen
Linda
Wann ist es endlich soweit? 4 Beschäftigungs-Tipps für Kinder an Heiligabend
Jedes Jahr nehmen wir uns vor, dass wir an Heiligabend ganz entspannt sind. Dass wir alles gut vorbereiten, rechtzeitig einkaufen und dann den Tag genießen. Und jedes Jahr sieht die Realität anders aus: Während die Kinder schon am 23. Dezember Ferien haben, ist für uns Erwachsene meistens der 24. der erste richtige Urlaubstag. Mittlerweile lassen sich unsere Kinder an solchen Tagen sicherheitshalber gar nicht nicht erst in Elternnähe blicken, da sie sonst sofort mit kleinen Aufträgen eingedeckt würden. Aber noch vor wenigen Jahren war das anders: Da kamen die Kinder schon in aller Frühe angetrippelt und fragten von da an im Fünf-Minuten-Takt nach, wann denn nun endlich Weihnachten/ Krippenspiel/ Bescherung/ was auch immer wäre. Und das an einem Tag, an dem man aufpassen muss, dass man von den tausend Kleinigkeiten, die noch zu erledigen sind, keine vergisst. Gut, wenn man dann ein paar Beschäftigungsideen aus dem Ärmel zaubern kann. Hier kommen meine vier Tipps für Aktionen, die jeweils nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, nicht unnötig viel Unordnung verursachen (nichts mit Zuckerguss, Glitzerfarbe oder Konfetti!) und dabei noch nützlich sind.
Wir basteln Duftsäckchen als Last-Minute-Geschenk
Ein Duftsäckchen ist eine kleine, praktische Aufmerksamkeit für Nachbarn oder die vielen Tanten oder Cousinen, die man über die Feiertage so trifft. Kinder ab dem Schulalter können sie nach kurzer Anleitung selbst basteln.
Für ein Säckchen braucht ihr:
– 25 g getrocknete Lavendelblüten (gibt es in der Apotheke, günstiger sind sie aber im Gewürz- oder Teehandel im 500-g-Pack)
– Kreis aus Baumwollstoff, Durchmesser 25-30 cm (einen Teller als Schablone nehmen, am besten mit einer Zickzackschere ausschneiden)
– ca. 25 cm Geschenkband oder Webspitze
Lavendel in einem kleinen Becher abwiegen und in die Mitte des Stoffkreises schütten. Den Stoff von den Seiten her zusammennehmen, das Band darumwickeln, gut (!) verknoten und zu einer Schleife binden. Wenn die Kinderhände noch zu klein sind, um die Säckchen zu halten und gleichzeitig das Band zu befestigen, kann man das Säckchen auch mit einem Gummiring schließen und dann als Deko eine Schleife anbringen.
Wir gestalten einen digitalen Weihnachtsgruß
Solche liebevoll arrangierten, im Bild festgehaltenen Weihnachtswelten sind sehr persönliche Grüße, die auch in letzter Minute noch gut ankommen. Die Requisiten für eine kreative bis chaotische Weihnachtsszene findet jedes Kind in seinem Zimmer: Plüschtiere, Puppen, Legosteine, Playmobil-Figuren… Mein Jüngster, der eigentlich aus dem Playmobil-Alter raus ist, und ich hatten richtig Spaß damit, für diesen Beitrag noch einmal die Kisten rauszuholen und sie nach geeigneten Figuren zu durchwühlen. Als Hintergrund legten wir eine Decke über das Sofa (an Heiligabend würde man das vielleicht im Kinderzimmer machen) und stellten auf dieser grünen Bergwiese eine nicht ganz klassische Krippenszene auf. Man beachte den Fußball in der Geschenkekiste der Könige und natürlich die dänische Flagge! Da auch kleine Kinder schon mit Digitalkameras umgehen können, brauchen sie höchstens da und dort eine kleine Anregung und beim Versenden an Oma, Opa & Co. etwas Hilfe. Wenn eure Kids sich am Ende nicht für ein Bild entscheiden können, macht ihr einfach eine Fotocollage draus – oder schickt jedem Empfänger ein anderes Motiv.
Wir kochen eine einfache Suppe
Als ich ein Kind war, gab es an Heiligabend immer Schwarzwälder Kartoffelsuppe zum Mittagessen. Ich kann mich nicht erinnern, woher das Rezept stammte. Jedenfalls war es so einfach, dass wir Geschwister es im Lauf der Zeit ohne Hilfe kochen konnten – einmal im Jahr. Wenn die Kinder schon früh am Morgen voller Tatendrang sind, kann man schon direkt nach dem Frühstück mit dem Kochen anfangen und die Suppe zum Mittagessen nur rasch aufwärmen. So geht’s:
750 g Kartoffeln und 4 mittelgroße Möhren schälen und fein würfeln. 2 kleine Zwiebeln hacken und in etwas Butter im Suppentopf bräunen. Kartoffeln und Möhren hinzugeben und das Ganze mit 1,5 Liter nicht zu salziger Fleisch- oder Gemüsebrühe ablöschen. 1 Bund Petersilie hacken und mit etwas Majoran in die Suppe geben, ca. 25 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit 2-3 Scheiben Schwarzbrot in Würfel schneiden und in 1-2 Esslöffeln Butter rösten. 150 g grobe Leberwurst kleinschneiden und kurz vor Ende der Kochzeit in die Suppe einrühren und mitkochen, sodass sie sich fein verteilt. (Das ergibt einen würzigen, rustikalen Geschmack – ihr könnt aber auch ersatzlos darauf verzichten oder z.B. 1-2 Wiener Würstchen als Einlage kleinschneiden.) Vor dem Servieren die Brotwürfel in die Teller geben und die Suppe darüber schöpfen. Meine Mutter hat immer noch etwas Safran darüber gestreut – den hatte ich beim Probekochen leider nicht im Vorrat.
Wir versammeln uns zur Teestunde
In meiner Kindheit gab es an Heiligabend die ersten Plätzchen. Bis dahin hielt meine Mutter sie streng unter Verschluss. Bei uns hingegen gibt es vor der Bescherung die letzten Plätzchen, da die meisten schon vorher auf mysteriöse Weise verschwunden sind. Die Weihnachtsmaus, ihr kennt das. Das Ritual der Teestunde an Heiligabend ist bei uns aus einem ganz praktischen Grund entstanden: Wir brauchten einen Vorwand, um alle Kinder in der Küche zu versammeln und die Tür zu schließen. Denn so konnte eine Nachbarin sich auf ein telefonisches Signal hin ins Wohnzimmer schleichen, die Kerzen am Baum anzünden, ein Glöckchen läuten und blitzschnell über die Terrasse verschwinden. Das Geheimnis der Bescherung blieb tatsächlich über Jahre ungelüftet. Und auch heute ist die Teestunde unverzichtbar. Es könnte ja immerhin sein, dass das Wunder von Weihnachten genau in diesen Minuten geschieht.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine wunderbare Weihnachtszeit!
Johanna
Ute Löschnig sagt
Mein Sohn geht jedes Jahr mit seinem ältesten Sohn ins Kino, so das eine Frau in Ruhe in der Wohnung alles vorbereiten kann. So wird die Zeit bis zur Bescherung für Vater und Sohn angenehm verkürzt.
Heike sagt
Die Idee mit der Nachbarin als Weihnachshelfer ist ja goldig!
Für alle Beteiligten sicher für viele Jahre eine schöne Erinnerung!
Grüße von Heike
Gaby Eichhorst sagt
Hej Linda,
oh ja Kartoffelsuppe ist was feines. Das gibt es bei uns hier Norddeutschland auch
öfter mal. Süße Idee.
Liebe Grüße Gaby