Wohnen ist eines der unwichtigsten Dinge, wenn ich bedenke, welche gesellschaftspolitischen Themen uns aktuell in Deutschland und der Welt beschäftigen. Und manches Mal habe ich mich in den vergangenen Wochen selbst gefragt, ob ich in dieser Zeit überhaupt über solche Themen, wie Einrichtung und Urlaub schreiben darf. Entschieden habe ich mich für ein deutliches „Ja, ich darf“ und gleichzeitig verlange ich mir ab die aktuellen, politischen Themen nicht mit Zuckerguss zu überziehen. Ich muss lernen zu trennen. In vielen Bereichen. Und dieses hier ist der erste.
Die Plattform „So leb ich“ war mir schon lange ein Begriff und gerne habe ich mich dort schon zu dem ein oder anderen Wohntipp inspirieren lassen. Es fühlt sich immer ein bisschen so an, als ob man bei anderen Leuten durchs Schlüsselloch gucken darf.
Als Kind habe ich, wenn ich bei meiner Oma in der Stadt zu Besuch war, immer bei der Nachbarin durch den Zeitungsschlitz geschaut. Durch den Schlitz hatte man einen richtig guten Blick auf den Flur und durch eine weitere, offene Tür auf das Wohnzimmer der alten Dame. Meist lag sie dort auf dem Sofa und schlief. Ich fand das unheimlich spannend und war beeindruckt von dem was ich sah. Wenn meine Oma mich erwischte, und das passierte eigentlich jedes Mal, wurde mir auf die Finger gehauen. Trotzdem tat ich es immer wieder. Und selbst heute, 30 jahre später, kann ich es nicht sein lassen. Die alte Dame von damals lebt leider nicht mehr und sehr viel jüngere Leute sind hier eingezogen. Das alte Sofa von damals gibt es leider auch nicht mehr, aber was geblieben ist, ist meine Neugierde.
Heutzutage bieten uns Plattformen, wie „So leb ich“, ein ähnliches Gefühl virtuell an. Wir dürfen uns umsehen und gucken, wie der unbekannte Nachbar von nebenan eingerichtet ist. Wie lebt es sich auf dem Land und wie in der Stadt. Wer wollte nicht schon immer mal ohne Beobachtung durch anderer Leute Leben huschen?
Ich mag das sehr gerne und wer mag, darf auch bei mir mal gucken. Neu entdeckt habe ich in diesem Zusammenhang die Seite „At Mine“, die ähnlich wie „So leb ich“ aufgebaut ist. Schaut gerne mal vorbei und verratet mir, wie es euch gefällt und ob ihr euch einen solchen Einblick auch für eure eigenen Vier-Wände vorstellen könnt.
Ich wünsche euch schonmal einen schönen Start ins Wochende.
Kærlig hilsen
Linda